Nikola Knežević LOR *
Nikola Knežević, mein Vater, war ein Maler.
Das war nicht sein Beruf, sondern die Essenz seines Lebens.
L’art pour l’art.
Erlebt und überlebt hat er die Kindheit ohne Vater, den Zweiten Weltkrieg, die hungrigen Nachkriegsjahre, den Zerfall Jugoslawiens.
Wann und wie ein armes Bauernkind den Zauber der Malerei für sich entdeckte, kann ich leider nicht beantworten.
Manche Fragen vergißt man in der Schnelligkeit des Lebens zu stellen.
Nikola Knežević verehrte die großen Meister der italienischen Renaissance, er liebte die leuchtenden Farben des Impressionismus und unruhige geometrische Formen des Kubismus, suchte aber stetig nach einem eigenen Stil.
Er war kein Mitglied von Künstlerverbänden, an großen Ausstellungen nahm er nicht teil, ihm fehlte eine Verknüpfung zu der Kunstkritik seiner Zeit. Selten jemand hat seine Werke sehen können.
Sein Schaffen ist das Ergebnis der experimentellen, ästhetischen Forschung verschiedenster Kunststile, aber auch die Spiegelung emotionaler Zustände eines Menschen, der unermüdlich nach zeitloser Schönheit suchte.